Wenn man nicht viele Dinge kennt, dann ist es einfach das "Richtige" zu kennen. Wenn man zur Fortbewegung zum Beispiel nur Pferde kennt, dann ist die beste Transportmöglichkeit - ein Pferd! "Mein Königreich für ein Pferd!" (aus Shakespeare's "Richard III")
Ich bin in Hall in Tirol aufgewachsen, und mein Leben war einfach: ich war Tiroler, war Kletterer, und war Physiker. Diese Dinge waren gut und richtig. Dann habe ich begonnen auf Reisen zu gehen, in anderen Ländern zu wohnen, und andere Sprachen gelernt (heute kann ich mich auf alle Fälle auf zwei Sprachen unterhalten, ohne mich gleich zu blamieren). Ich wurde zum Forscher, entwickelte Computerprogramme, und fand eine tolle Partnerin fürs Leben. Mein Leben hatte sich geändert, und ich schien alles erreichen zu können was ich mir vornahm.
Dann sind immer mehr meiner Freunde beim Bergsteigen ums Leben gekommen, und ich hatte selber einen schweren Kletterunfall. Plötzlich konnte ich weder Forschung noch Sport auf dem Niveau ausüben, welches ich für mich anstrebte. Statt Forschung zu treiben begann ich damit Studierende auszubilden. Und mein Leben hatte sich wieder vollkommen geändert.
Was "richtig" ist? Heute weiß ich das nicht mehr so genau.
Hall in Tirol
Hall ist eine Stadt, welche im Mittelalter durch Salzbergbau extrem reich geworden ist. Das spiegelt sich heute noch in einer sehr schönen, gut erhaltenen und aktiven Altstadt wider.
Unter anderem ist hier der erste Taler, von dem sich auch der Dollar herleitet, geprägt worden!
Die Stadtpfarrkirche gibt einen guten Einblick in die gotische Architektur, aber auch in Tiroler Traditionen und Geschichte. Das Dach der Pfarrkirche ist von meinem Großvater und meinem gedeckt worden!
Die Umgebung ist wunderschön. Die Berge dominieren - die Umgebung, die Menschen, und das Geschäft.
Reisen, Klettern, Forschung & Lehre
Lange war ich fokussiert auf intensives Leben. Für mich bestand das vor allem aus Reisen (neue Leute, Gegenden, und Kulturen kennenlernen), Forschen (Dinge erkunden, welche noch nie jemand zuvor erkundet hat) und Klettern. Und diese verschiedenen Aspekte kann man am Besten kombinieren, indem man immer wieder in andere Länder zieht zum Arbeiten:
Palo Alto, USA (1986), Forschungsaufenthalt am Stanford Research Institute (SRI)*
Boulder, USA (1988), Forschungsaufenthalt am Joint Institute for Laboratory Astrophysics (JILA)
ETH Zürich, Schweiz (1988 - 1992), Doktorat
Univ. of Sydney, Australien (1992 - 1995), Post-Doc am Dept. of Psychology
Paris, Frankreich (1995), Forschungsaufenthalt am College de France
Tübingen, Deutschland (1995 - 1998), Post-Doc an der Neurolog. Univ. Klinik Tübingen
Zürich, Schweiz (1999 - 2003), Habilitation an der ETH Zürich
Nach meinem Kletterunfall in Zürich im Jahr 2001, mit einer partiellen Querschnittslähmung, verabschiedete ich mich von Reisen, Klettern, und Forschung, und versuche seitdem meine Erfahrungen und mein Wissen in der Lehre an andere weiterzugeben:
Hagenberg, Österreich (2004 - 2006): Upper Austrian Research (UAR), Abt. Medizininformatik
Linz, Österreich (2006 - jetzt): Professor an der FH Oberösterreich, Studiengang Medizintechnik