Ein paar Fakten
Written by Thomas on .
Vier Tatsachen zum Thema Klimawandel:
Die unten angeführten Informationen sind zum Teil von Earth.Org:
1. Menschen haben den Klimawandel verursacht
Der 2021 IPCC Bericht (das IPCC ist das "Intergovernmental Panel on Climate Change" der UNO) beginnt mit der Aussage, dass der menschliche Einfluss die Atmosphere, die Ozeane, und die Landoberfläche erwärmt hat. Doch wie man so sicher sein kann? Es hat eine Weile gedauert, aber die Klima Modelle sind nun gut genug um - innerhalb gewisser Fehlergrenzen - zu beschreiben, wie sich das Klima ohne menschlichen Einfluss entwickeln würden. Was wir heute aber beobachten, ist weit außerhalb dieser Fehlergrenzen (siehe die nächste Abbildung, rechts). Dadurch ist gezeigt, dass der Mensch die aktuelle Entwicklung verursacht hat.
2. Die letzten Dekade war die heißeste in 125,000 Jahren
Die klarste Aussage zum Klimawandel: laut dem Sixth assessment report zum Klimawandel vom IPCC ist die letzte Dekade vermutlich die heißeste der letzten der letzten 125,000 Jahre gewesen. Und auch wenn das Klima in den letzten 800,000 Jahre immer zwischen Eiszeiten und Zwischeneiszeiten (wie der jetzigen) hin und her gependelt ist: die aktuelle Entwicklung schlägt alles, was in diesem Zeitraum passiert ist.
Der senkrechte Balken in der obigen linken Grafik gibt den geschätzten Temperaturbereich während dem wärmsten Jahrhundert der letzten 100'000 Jahre, welches vor ca. 6'500 Jahren war. Das letzte mal, als es wärmer als heute gewesen ist, war vermutlich vor 125'000 Jahren, also noch vor der letzten Eiszeit. Die damaligen Erwärmungen waren aber durch langsame (mit Zeitskalen von tausenden von Jahren) Änderungen der Umlaufbahn unserer Erde um die Sonne bedingt - was bei der aktuellen Erwärmung nicht der Fall ist.
3. CO2 ist jetzt höher als in den letzten 2 Millionen Jahren
Vor-industrielle CO2-Konzentrationen waren um die 280 ppm (parts per million). Heute stehen wir bei 420 ppm. Was hier nicht gezeigt ist, ist die enge Korrelation zwischen der globalen Temperatur und der CO2-Konzentration.
Die ältesten Informationen über frühere CO2-Konzentrationen stammen aus dem Ordovizium, also von vor 500 Millionen Jahren. Bemerkenswert ist auch, dass in den letzten 10'000 Jahren vor der aktuellen Erderwärmung Klima, Temperaturen, und CO2-Konzentrationen ziemlich konstant waren.
Und das, obwohl uns der der Ozean bereits unter die Arme greift, indem er ungefähr ein Drittel des gesamten Kohlenstoffs aus der Atmosphäre absorbiert. Vor der industriellen Revolution war der Ozean sogar noch eine Quelle von CO2. Aber die gigantischen CO2 Mengen, welche wir in die Atmosphäre pumpen, haben dazu geführt dass der Ozean heute CO2 absorbiert.
4. Es wird langsam unbequem
a) Biodiversität
Als ich noch klein war, mussten wir an jeder Tankstelle die Windschutzscheibe von toten Insekten reinigen. Heute kann man Hunderte von Kilometern fahren, ohne auch nur ein einziges Insekt zu töten. Die erschreckenden Zahlen dazu:
Kontinuierliche Beobachtungen in europäischen Naturschutzgebieten haben gezeigt, dass in den letzten Jahrzehnten über 75% aller Insekten verschwunden sind. Die gleichen Entwicklungen sind in N-Amerika zu beobachten. Großräumigere Zeitaufzeichnungen deuten darauf hin, dass auch die Insekten in tropischen Gebieten stark zurück gegangen sind, und dass nun bereits Rückgänge in der nächsten Ebene der Nahrungskette begonnen haben.
Die massiven Rückgänge von Wäldern, Mooren, Grasflächen, und anderen natürlichen Ökosystemen haben seit 1970 zu einem durchschnittlich 60%-igen Rückgang bei Wirbeltieren geführt. Die größten Verluste sind bei Wirbeltieren in Frischwasser zu beobachten (83%).
Laut Weltbank sind 90% aller Fischgründe entweder überfischt oder komplett leergefischt. Innerhalb der letzten 40 Jahre hat sich die Anzahl der Meerestiere um 39% verringert.
b) Gesundheit
Ein Bericht im renommierten Magazin The Lanzet hat gezeigt, dass die Anzahl durch Hitze verlorener Arbeitsstunden weltweiten von 199 Milliarden (im Jahr 2000) auf 295 Milliarden (2020) erhöht hat. Das entspricht 88 Arbeitsstunden pro angestellter Person.
Ungefähr 9 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Luftverschmutzung.
c) Kosten
Ein Bericht der weltweiten Rückversicherung Swiss Re vom April 2025 schätzt die Gesamtkosten von Naturkatastrophen welche nicht durch Versicherungen abgedeckt sind auf 318 Milliarden US$ im Jahr 2024. Das liegt deutlich über den Kosten von 292 Milliarden US$ 2023, und liegt deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.
d) Trockenheit und Hitzewellen
Zum Abschluss möchte ich noch ein paar Zahlen aus meiner Heimat, Österreich, anführen:
Während die globale Durchschnittstemperatur relativ zur vorindustriellen Zeit um 1.5 °C gestiegen ist, hat die durchschnittliche Temperatur in Österreich um 3.1 °C zugenommen. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts ist mit einem weiteren Anstieg um mindestens 2 °C zu rechnen.
Seit 1850 hat die Gesamtmasse der Gletscher um zwei Drittel abgenommen. Bis 2050 werden voraussichtlich weitere zwei Drittel der aktuellen Gletschermasse verschwinden. Oder anders ausgedrückt: 2050 werden nur noch 10% der österreichischen Gletscher existieren. Eine Konsequenz davon ist, dass die Sommer deutlich trockener sein werden, was auch deutliche Auswirkungen auf Ackerbau und Landwirtschaft haben wird.
Die Zahl der Hitzetage (> 30 °C) in Wien hat sich von durchschnittlich 10 Tagen pro Jahr auf momentan ca. 40 Tage pro Jahr erhöht.
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