|
Die Einsamkeit an
der
Schreibmaschine liegt nun hin-
ter mir. .
Beim Hineinehören in mich selbst
hörte ich manchmal nur die Stille .
der Berge.
.
Es ist jetzt wieder einmal Zeit für .
mich, die Niederungen der Zivilisation
zu verlassen.
.
Die Unrast ist wieder da.
.
Beim Durchlesen meiner Zeilen wurde mir
eigentlich erst klar, was für harte Zeiten ich
am Berg auszuhalten hatte.
.
Trotzdem bin ich bei meinem Umweg über die
Berge viel weiter gekommen, als wenn ich den
flachen Pfaden gefolgt wäre.
Ich ahne, wie Leistungsbergsteigen auch nur
eine
Phase im Leben sein kann.
Vielleicht die letzte Stufe vor dem wirklichen
Erwachsenwerden.
Aber die Berge gaben mir viel.
Vielleicht ist es mit dem Kampf am Berg so
wie mit dem
Aufstieg.
Weil es so anstrengend ist, nach oben zu kommen,
bleibt es
so stark im Bewusstsein.
.
Mit dem Glück ist es so wie mit dem Abstieg.
Leicht und schnell ist man wieder unten, vergessen.
Es ist egal, welchen Berg man besteigt, oben
wird man immer
weiter Sehen.
Was man da oben sieht, ich weiss es nicht.
Die Wahrheit ist so kompliziert, dass sie
niemand versteht. Eigentlich is
Der Berg nur ein nominelles Ziel. Was zählt, sind
die Stunden, Minuten,
kunden, wie man sie verbringt.
Meine Probleme werden nicht mehr 8000 Meter
oder der 8te Grad sein. .
Die Kunst einen Berg zu besteigen, wird jetzt
das Problem für mich sein.
(by Reinhard Karl, who was killed by an ice-avalance
in his tent, Cho Oyu, 19.5.1982) |